Pressmitteilung

Bürgerversammlung in Brockhausen

Bad Essen, 27.05.2016

Am 27.5.2016 fand in der Ortschaft Bad Essen - Brockhausen im Gasthaus Tönsmeyer eine Bürgerversammlung zum Thema „Neue B65 Trasse“ statt.
Die anwesenden 70 Bürger wurden zu Beginn von Ortsvorsteher Willi Ahrens begrüßt.


Danach wurden die Pläne über den neuen Trassenverlauf der B65 von Volker Schulte und Heiner Leifert detailliert vorgestellt.
Unter anderem zeigte Volker Schulte Pläne, auf denen sehr gut die Parallelität der geplanten B65 Trasse und der L770 zu erkennen sind.

 

Kartenauszug B65 L770 Parallelitaet

 

Ferner erläuterte er, dass von den Befürwortern des B65 Ausbaus davon gesprochen würde, eine „leistungsfähige Ost / Westverbindung“ zu schaffen.
Schaut man sich die jetzige Situation an, so stellt man fest, dass schon drei leistungsfähige Ost-West-Verbindungen in unserer Region existieren: A 30, bestehende B 65 und L81/770.
Brauchen wir wirklich ein vierte? wurde gefragt. Hier kam das Thema Containerhafen in Bohmte / Stirpe-Oelingen ins Spiel sowie die anscheinend gewollte Anbindung nach Westen an die A1 und nach Osten an die A2.
Von einer wirklichen Ortsumgehung Wehrendorf könne keine Rede sein, da Wehrendorf durch die geplante erhöhte Trasse und eine große Kreuzung mit Zubringer zur Schnellstraße mit noch mehr Verkehr und noch mehr Lärm zu rechnen habe.
Wird darüber hinaus, wie kürzlich in der Presse zu lesen war, die Maut auch auf Bundesstraßen ausgedehnt, so ist zusätzlich zu erwarten, dass der LKW Verkehr dann die herabgestufte alte B65 Trasse in großen Teilen nach wie vor nutzt. Dies hätte zur Folge, dass der Verkehr gerade in der Ortschaft  Wehrendorf insgesamt voraussichtlich zunehmen würde.
Heiner Leifert ging besonders auf die zu erwartende zusätzliche Verkehrsbelastung in der Ortschaft Brockhausen ein. Warum wird im Bereich Ventker eine große  Auf- und Abfahrt in einem Bereich geplant, in dem bislang nur eine kleine Straße in Nord-Süd-Richtung führt? Welcher weitere Ausbau ist dort auf Landesebene geplant? Fahrzeuge, insbesondere LKWs, die von der A 30 über die Buersche Straße in Richtung Westen fahren und auch der Verkehr aus den einheimischen Gewerbegebieten könnten verstärkt die Zufahrt zur geplanten B65 Trasse durch Brockhausen wählen.
Da die Ortsdurchfahrt sehr eng ist, stellten sich die Bürger die Frage, was zusätzlich im Bereich Brockhausen in Zukunft noch an weiteren Planungen (Landesstraße) zu befürchten ist.
Ferner wies Leifert darauf hin, dass viele kleine Wege, welche heute in das Hinterland führen, durch die neue Trasse durchtrennt werden und somit für die Bevölkerung nicht mehr nutzbar wären.
Dr. Elisabeth Mardorf erläuterte danach aus Sicht der Bürgerinitiative das Verhalten der Politik zu Thema „B65 Verlegung“. Sie wies daraufhin, dass alle politischen Parteien sowie auch der Landkreis in der Öffentlichkeit Skepsis über die Pläne äußern und die Gemeinde Bad Essen nach dem massiven Protest der Bevölkerung auch ein Votum gegen die Pläne ausgesprochen hatte. Dieses sei ausdrücklich zu begrüßen. Jedoch seien angesichts der veröffentlichten Unterlagen über die Regionalkonferenz 2012 in Vorbereitung des BVWP , zu der Vertreter der Kommunen eingeladen waren, sowie angesichts von öffentlich zugänglichen Plänen und Dokumenten der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr aus dem Jahr 2014 zumindest Zweifel angebracht, ob die Kommune und der Landkreis vier Jahre lang so völlig ahnungslos waren wie behauptet.
Bei der Bürgerversammlung äußerten sich viele Bürger überzeugt, dass trotz aller Beteuerungen seitens der Politik die geplante neue B65 Trasse noch nicht vom Tisch ist und zeigten großes Interesse daran, die Bürgerinitiative zu stärken.
Das Angebot des Landkreises zu einem Gespräch wurde ausdrücklich begrüßt.

Bürgerinitiative „Stoppt die B 65 neu“