Ortsrat: Extrem belastet

Wehrendorf hat ein Verkehrsproblem

von Hubert Dutschek

Bohmte, 24.06.2016

 

 

Wehrendorf. Der „Bundesverkehrswegeplan 2030“ stand auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Ortsrates Wehrendorf im Versammlungsraum der Grundschule.

Die geplante Verlegung der Bundesstraße B 65 nach Norden stößt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern auf großes Interesse. So waren rund 20 Personen der Einladung zur öffentlichen Ortsratssitzung gefolgt. Ortsbürgermeister Torsten Bühning leitete in die Beratungen mit der Bemerkung ein: „Seit 20 Jahren beschäftigt sich der Ortsrat fast in jeder Sitzung mit dem Thema B 65. Wehrendorf hat ein Verkehrsproblem.“ Der Bundesverkehrswegeplan 2030 stelle eine Chance zur Entlastung des hohen Durchgangsverkehrs dar, so der Ortsbürgermeister .

Ortsratsmitglied Raimuth Walkenhorst (SPD), der auch direkter Anlieger ist, wies darauf hin, dass sich die Interessengemeinschaft B 65 seit 2003 mit der Verkehrsproblematik befasse. Zielsetzung des Bundesverkehrswegeplans 2030 sei die Ermöglichung von Mobilität bei gleichzeitiger Sicherung der Lebensqualität. Wehrendorf sei schon jetzt extrem belastet. Eine Steigerung des Verkehrs lasse sich zuverlässig aus Prognosen ableiten. Damit verbunden seien zunehmende Belastungen, besonders für die Ortschaft Wehrendorf. Das Ortsratsmitglied führte weiter aus, dass auf einer neu verlaufenden Bundesstraße mit einem Fahrzeugaufkommen in Höhe von 9000 gerechnet werde. Somit könnte die Ortsdurchfahrt erheblich entlastet werden.

Handlungsbedarf

Maria Höckmann und Michael Höckmann (beide CDU) sahen großen Handlungsbedarf für Wehrendorf. Gleichzeitig betonten sie, dass der Streckenverlauf entlang der sogenannten Meldelinie nicht in Frage komme. Es müsse daher weiter nach Lösungen gesucht werden.

Der Ortsrat fasste den Beschluss, sich inhaltlich den Aussagen aus der Sitzung des Bauausschusses vom 18.5.2016 anzuschließen: 1. Die Gemeinde Bad Essen lehnt eine komplett neu trassierte B 65 ab. 2. Die Gemeinde Bad Essen unterstützt die Planungen des Bundes zur Gewährleistung einer leistungsfähigen Ost-West-Verbindung, wenn sich die Planungen weitestgehend an den bestehenden Trassen orientieren und die punktuellen Überlastungen in den Fokus gerückt werden. 3. Die Gemeinde Bad Essen fordert eine frühzeitige und intensive Beteiligung an jeglichen weiteren Planungsprozessen. Auf Anregung von Walkenhorst wurde der Beschluss ergänzt: Der Ortsrat Wehrendorf befürwortet die weitere Planung und die Einstufung als „vordringlicher Bedarf“.

Fünf Anwälte

In der Einwohnerfragestunde meldeten sich Vertreter der Bürgerinitiative „Stoppt die B 65 neu“ zu Wort. Elisabeth Mardorf betonte, dass sich der Protest gegen eine neu trassierte Bundesstraße nicht gegen Wehrendorf richte. Eine nördlich von Wehrendorf in etwa 5 bis 7 Metern Höhe verlaufende, neue Trasse könnte zu deutlicher Lärmbelästigung führen. Die bisher vorgelegte Planung sei nicht im Interesse der Bürger. Luise von dem Bussche erwähnte, dass fünf Anwälte derzeit mit der Thematik beschäftigt seien. Birgit ten Thoren wies darauf hin, dass der geplante Trassenverlauf gemäß der Meldelinie sogar vom Umweltbundesamt kritisch bewertet würde. Im Sinne der Nachhaltigkeit habe der Ausbau bestehender Strecken Vorrang vor dem Neubau.

Dirk Beckmann, direkter Anwohner an der B 65 in Wehrendorf, befürwortete das gemeinsame Suchen nach sinnvollen Lösungen, bei denen über den „Tellerrand“ geschaut werden müsse. Er forderte: „Die Planung muss im Bundesverkehrswegeplan bleiben - die Ausführung muss überarbeitet werden.“

 

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Ausgabe: Wittlager Kreisblatt

Veröffentlicht am: 24.06.2016