Frank Vornholt Gast in Lockhausen
Neue B 65-Trasse in Bad Essen "nicht zu verantworten"

von Andreas Schnabel

20190410 Frank Vornholt full

 

Lockhausen.

Der unabhängige Landratskandidat Frank Vornholt hat sich bei einem Meinungsaustausch mit Vertretern der Initiative "Stoppt die B 65 neu" gegen eine Verlegung der Bundesstraße ausgesprochen.

Es herrschte Einigkeit dahingehend, dass eine klare Meinungsbildung gegen eine neue B 65 in der Region die Chance biete, dass das Projekt 2020 aus dem nächsten Bundesverkehrswegeplan herausgenommen werde. Frank Vornholt will sich dafür einsetzen. Grundsätzlich sollte man auch abwarten, was die Veränderungen der A 30 in Bad Oeynhausen bewirken, und folgerichtig nicht den dritten Schritt vor dem zweiten tun mit einer Neuplanung, die auf breite Ablehnung stoße, betonte der Landratskandidat aus Melle-Wellingholzhausen, der beruflich als Polizeidirektor und Referent im Innenministerium in Berlin tätig ist.

Der meiste Verkehr der B 65 sei nicht überregional, sondern Ziel-und Quellverkehr, der die an der B 65 liegenden Betriebe betrifft, so der Tenor. Diese würden auch bei einem Neubau über die B 65 alt beliefert: Argelith, Agro, Kesseböhmer, Homann und viele mittelständische Unternehmen in den Gewerbegebieten sowie der Warenverkehr von und nach Bad Essen.

Bei einer B 65 neu wären die Anbindungspunkte an die alte B 65 in den Dörfern Lockhausen und Brockhausen. Diese engen Straßen und dichte Wohnbebauung könnten Lkw-Verkehr nicht aufnehmen. 

Zu viel Landverbrauch

Ferner wurde darauf hingewiesen, dass es schon drei gut ausgebaute Ost-West-Verbindungen gebe: A 30, die jetzige B 65 und die L770/ L 81. Eine neue Trasse, die so viel Land verbrauche und die Orte entlang der Trasse belaste, sei nicht zu verantworten.

Die bei einer Verlegung betroffene Gegend nördlich der Bad Essener Ortschaften ist nach den Worten Vornholts besonders geprägt durch Trinkwassergewinnung, eine erhaltenswerte Kulturlandschaft, das Hunte-Überschwemmungsgebiet und Landwirtschaft. Bad Essen versorgt zudem auch die Gemeinden Belm und Bissendorf mit Trinkwasser.

Auf der Streichliste

Auch wurde bei dem mehrstündigen Meinungsaustausch ausdrücklich hervorgehoben, dass das Projekt auf der Streichliste des Bundesumweltamtes (UBA) stehe, wegen zu hohem Flächenverbrauch, Nachteilen für Naturschutz und hohen Lärmemissionen. Die drohende Zerschneidung der Landschaft und eine Gefährdung des Wassergewinnungsgebietes müssten verhindert werden, wurde betont. Ferner stünde eine neue Trasse  im krassen Widerspruch zum sanften Tourismus, für den Bad Essen stehe.

In der Region hat sich Frank Vornholt als Mitbegründer und Sprecher der Bürgerinitiative „Keine 380-kV-Leitung am Teuto“ einen Namen gemacht. So ist es auch seinem Engagement zu verdanken, dass der Bund beim Ausbau der Stromtrasse von Bad Essen-Wehrendorf nach Gütersloh eine Teilverkabelung ermöglichen wird. Dafür hatten Vornholt und seine Mitstreiter jahrelang gekämpft.

 

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Ausgabe: Wittlager Kreisblatt
Veröffentlicht am: 10.04.2019

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