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Auch Entlastung der Wehrendorfer
Henning unterstützt Initiative gegen Neuplanung der B 65

von Claudia Scholz

Osnabrück

 

 

SPD-Landtagsabgeordneter Frank Henning mit den Familien von dem Bussche und von dem Bussche-Hünnefeld sowie Mitgliedern der Bürgerinitiative „Stoppt die B 65 neu“ am Waldrand nahe Schloss Hünnefeld.
Foto: Claudia Scholz

 

Bad Essen. SPD-Landtagsabgeordneter Frank Henning besuchte die Bad Essener Bürgerinitiative „Stoppt die B 65 neu“ auf Schloss Hünnefeld. Wie der Landkreis ist er gegen eine Neutrassierung. Doch auch für die Wehrendorfer hat er Verständnis.

Am Freitag traf sich SPD-Landtagsabgeordneter und Osnabrücker SPD-Fraktionschef Frank Henning mit der Bürgerinitiative „Stoppt die B 65 neu“ auf Schloss Hünnefeld in Bad Essen-Harpenfeld. Diskutiert wurden Alternativen zur geplanten Neutrassierung der B65 , wie sie im Entwurf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) 2030 geplant ist. Dieser sieht eine Entlastung der derzeitigen B 65 Bad Essen/Wehrendorf vor und beabsichtigt eine Verlegung der Bundesstraße in den Norden von Wehrendorf auf einer ganz neuen Trasse, die durch Landschaftsschutzgebiete, Naherholungsräume und landwirtschaftliche Flächen führen würde.

Henning gegen Neutrassierung

Henning machte deutlich, dass er wie der Landkreis gegen eine Neutrassierung ist. „Ich sehe die Zerschneidung des Landschaftsraumes sehr problematisch“, sagte er. Doch das Dilemma bestehe darin, dass Wehrendorf eine Verkehrsumleitung brauche, aber das Geld dafür vom Bund wohl nur in Zusammenhang mit dem Bundesverkehrswegeplan bekomme.

Dieser wiederum hätte für die Bad Essener Umgebung gravierende Folgen. Wie ein Kompromiss aussehen könnte, vermag Henning im Moment nicht genau zu sagen. Er wolle das Thema im Landtag mit Daniela Behrens, Staatssekretärin im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, neu besprechen. „Wir müssen über Alternativen reden“, sagte er.

Wehrendorfer hegen Hoffnung

Erst vor einer Woche hatte Frank Henning die Bürgerinitiative Wehrendorf besucht und sich deren Standpunkte erklären zu lassen. Für die Wehrendorfer ist die Verlegung der B 65 mit der Hoffnung verbunden, dass die Belastungen durch den Verkehr weniger werden. „Der Verkehr geht ja zurzeit quasi durch das Wohnzimmer der Leute“, sagte Henning.

„Keine große Entlastung für Wehrendorf“

Philip von dem Bussche, einer der Wortführer der Initiative „Stoppt die B 65 neu“ , die mittlerweile 1600 Mitglieder zählt (davon auch 90 aus Wehrendorf), kann die Belange der Wehrendorfer verstehen. „Eine lokale Umgehungsstraße für Wehrendorf wird auch von der Bürgerinitiative unterstützt. Aber die neue Trasse würde den Wittlager Naturraum zerstören.“

Durch den Neubau der Trasse sieht Volker Schulte von der Bürgerinitiative keine große Entlastung für Wehrendorf . „Auf der alten Trasse bleibt der Verkehr hoch, da viel Quell, Ziel- und Binnenverkehr und wenig Durchgangsverkehr auf der B65 herrscht.“

Zerstörung der Bad Essener Umgebung

Bad Essen mit seinen vielen touristischen Möglichkeiten sei auf ein intaktes Hinterland angewiesen, so Schulte. Die ganze Entwicklung – von Città Slow über Gartenfestivals und Ruheforst im nahen Wald – würde durch eine neue Trasse ad absurdum geführt. Den Ruheforst in der Nähe des Schlosses Hünnefeld, der als Ruhestätte für Verstorbene dient, wurde erst 2016 von der Familie Bussche-Hünnefeld angelegt, bisher gibt es fünf Gräber.

Schnatgang am 20. Mai

Mit immer neuen Aktionen wolle sich die Bürgerinitiative in Erinnerung rufen. Für den 20. Mai ist ein Schnatgang, ein traditioneller Gang durch Wald und Flur, geplant, bei dem von Hünnefeld bis Brockhausen ein Teil der geplanten neuen Trasse abgegangen werden soll. Dadurch soll demonstriert werden, welche Landschaft dadurch zerstört werden würde, sagte Philip von dem Bussche.

 

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Ausgabe: Wittlager Kreisblatt
Veröffentlicht am: 28.02.2017

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