Bürgerprotest in Bad Essen
„Stoppt die B 65 neu“ zählt 745 Mitglieder
von Andreas Schnabel
Bad Essen, 23.06.2016
Die Bürgerinitiative „Stoppt die B 65 neu“ zählt inzwischen 745 Mitglieder. „Es ist ein Ruck durch Bad Essen gegangen. Die Mehrheit der Menschen will keine neue B 65 durch ihre Landschaft“, betonen die beiden Sprecher Dr. Guido Lüke und Viktoria von dem Bussche.
Viktoria von dem Bussche formuliert ihre Einschätzung sehr deutlich: „Es ist überwältigend, wie viele Menschen unser Anliegen, eine neue Trasse durch unsere schöne Landschaft hier zu verhindern, mittragen und unterstützen. Das hat sicherlich auch mit dem Vertrauensverlust zu tun, der durch diese merkwürdige Informationspolitik im Zusammenhang mit dem Bundesverkehrswegeplan entstanden ist. Die Demonstration vor dem Rathaus in Bad Essen hat das für jeden sichtbar gezeigt.“
Guido Lüke ergänzt: „Der Vertrauensverlust ist da. Aber wir wollen natürlich nach vorne blicken. Heute werden die Weichen für die Zukunft gestellt. Deshalb gilt: Zurück auf Los. Wir brauchen ein gemeindeübergreifendes Verkehrskonzept, ein Konzept für den Raum Wittlage. Und wir wissen, dass zum Beispiel Wehrendorf ein Problem mit dem Verkehr hat. Wir wollen das Gespräch, und wir suchen das Gespräch mit dem Landkreis. Aber es ist offensichtlich: Die Mehrheit ist gegen diese Trasse und gegen die Zerstörung der wunderschönen Kulturlandschaft hier. Wir alle wollen, dass mit offenen Karten gespielt wird.“
Die Bürgerinitiative weiß, „dass jetzt die sensible Phase ist. 2030, das ist kein Ruhekissen.“
Viktoria von dem Bussche fordert im Gespräch mit unserer Redaktion: „Doppelzüngigkeit kann keiner gebrauchen. Die enttäuschten Bürger erwarten doch jetzt, dass das verlorene Vertrauen zurückgewonnen wird, und zwar durch eine Gemeinde, die an der Seite der Menschen steht. Wir als Bad Essen können doch nicht einen Plan forcieren, den wir nicht wollen. Für die Planung sind Behörden zuständig, und die sollen und müssen die Sorgen der Bürger anhören – und dann handeln. Nicht vorher. Das ist Transparenz.“
Dazu gehöre auch, dass die Themen Lkw-Belastung und Hafen Stirpe-Oelingen „einbezogen, beim Namen genannt und transparent werden“, so Guido Lüke weiter. Grundsätzlich wolle die Initiative „nicht spalten, sondern gemeinsam etwas erreichen, für Bad Essen, für die Region. Das wird eine riesige Kraftanstrengung, keine Frage. Vertrauen zurückgewinnen und gleichzeitig die vorhandenen Verkehrsprobleme, die es ja gibt, lösen, das ist keine einfache Aufgabe. Wobei klar ist: Diese Meldelinie im Plan, diese Trasse geht gar nicht“, so Lüke. Viktoria von dem Bussche abschließend: „Wenn der Landkreis drei Wochen nach Fristende einen Brief schreibt, dann frage ich mich: Welche Wirkung hat das? Und warum sollen wir in den vordringlichen Bedarf, wenn es einheitliche Ablehnung gibt? Kurz und gut: Wir als Bürgerinitiative wollen Taten sehen.“
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Ausgabe: Wittlager Kreisblatt
Veröffentlicht am: 23.06.2016